Suaeda maritima agg.

Im Seewinkel treten die Arten Groß-Salzmelde Suaeda pannonica und Klein-Salzmelde Suaeda prostrata auf, die mit der hier nicht vorkommenden Salzmelde Suaeda maritima zu der Gruppe Suaeda maritima agg. zusammengefasst werden. Die Unterscheidung dieser drei Arten gibt es erst seit 1996 – davor zählte man die hiesigen Vorkommen der Suaeda-Arten zur Salzmelde.

Die Sode (Synonym: Salzmelde, Strandmelde) Suaeda maritima ist ein fleischiger, einjähriger Vertreter der Gänsefußgewächse, der an salzhaltige Böden angepasst und sogar auf sie angewiesen ist. Ihre verzweigten Stängel sind meist niederliegend und an den Spitzen aufsteigend, mit direkt aufsitzenden, ungestielten länglich-linealischen Blättern, die blaugrün bis olivgrün und sogar rötlich überlaufen sein können.1,2 Etwa drei der unscheinbar grünlich bis rötlichen Blüten sitzen in den Blattachseln. Die Blütezeit der Sode ist Juli bis September. Suaeda maritima ist an den Küsten verbreitet, fehlt aber im Binnenland. Sie ist den beiden Suaeda-Arten des Seewinkels sehr ähnlich, weshalb diese lange Zeit mit ihr verwechselt wurden.
Im Seewinkel treten die Arten Suaeda pannonica und Suaeda prostrata auf, die oft mit der Suaeda maritima zu einer Gruppe Suaeda maritima agg. zusammengefasst werden.3 Die Suaeda pannonica, die Groß-Salzmelde, bleibt mit bis zu etwa 10 cm Größe kleiner als die Sode, ist zierlicher und weist gebogene Blätter auf,4 Suaeda prostrata, die Klein-Salzmelde, ist noch zarter als S. pannonica, hat kürzere Blätter und ist meist niederliegender.
Bei den Suaeda-Arten finden wir Sukkulenz als Möglichkeit, mit der Salzkonzentration in den Zellen umzugehen. Dabei wird die schädliche Wirkung des Salzes durch Verdünnung abgeschwächt, indem mit der Aufnahme der Salze in den Organismus auch vermehrt Wasser aufgenommen wird. Dadurch vergrößert sich das Zellvolumen, sodass die Konzentration der Salze im Zellsaft relativ konstant bleibt, was äußerlich an der Sukkulenz der Blätter erkennbar ist. Die aufgenommenen Salze werden von der Salzmelde in bestimmten Teilen der Zelle, den Vakuolen, eingelagert. In diesen abgeschlossenen Kompartimenten kann die Salzkonzentration sehr hoch werden und sogar jene von Meerwasser erreichen. Die übrigen Organe der Zelle bleiben so von der physiologischen Wirkung der Salze Großteils verschont.9
Literatur
1 Stichmann und Stichmann-Marny, Der neue Kosmos-Pflanzenführer.
2 Aichele und Schwegler, Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Kieferngewächse bis Schmetterlingsblütengewächse
3 Fischer, „Floristische Steckbriefe“.
4 Aichele und Schwegler, Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Kieferngewächse bis Schmetterlingsblütengewächse
5 Albert, „Die salzliebende (halophile) Vegetation des Seewinkels“.
6 Aichele und Schwegler, Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Kieferngewächse bis Schmetterlingsblütengewächse.
7 Fukarek, Urania-Pflanzenreich.
8 Walter und Breckle, Vegetation und Klimazonen.
9 Ebd.
10 Fischer, „Floristische Steckbriefe“.